Da nicht mehr viel von Authentizität übriggelassen worden ist, verbreiten viel zu sauberer MIDI-Sound und etwas Effekthascherei die Aura eines Alleinunterhalters, der in einem Rockgeschäft Instrumente vorführt. Ihr wißt schon, Gitarrenhändler mit dezenten Westen und/oder Rüschenhemden (Tocotronic können ein Lied davon singen und tun das auch). Ich möchte den musiktheoretischen Positivismusstreit aber nicht hier lostreten, dafür gibt es nun wahrhaft schwergewichtigere Gegner, denen ich die Schmach ungleich mehr gönne. Was bei Heat Beat Cut nicht unangenehm steril klingt (die unfreiwillige Reggae-Persiflage “Make A Sign” oder “Manitus Tecno”), kommt auf der Güteskala immerhin drollig oder “putzig”, wie ein gewisser Philosophieprofessor zu sagen pflegt. Crossover in seiner plakativsten Form, den ich als easy listening bezeichnen möchte, statt damit die Freunde von Dean Martinez oder Genies wie Combustible Edison zu beleidigen. Dennoch finde ich die Idee, mannigfaltige Einflüsse zu verarbeiten, tendenziell gut. Selbst habe ich mir den Job des Vollstreckers übrigens nicht ausgesucht; der Kritiker ist immer der Gärtner…