He Is Legend
Suck Out The Poison

Der Staat North Carolina hat uns mit Corrosion of Conformity schon mal eine Band beschert, die den Southern-Rock-Boulevard mit dem Bleifuß runterheizt. Und wie es der Zufall will, erinnern viele Songs von „Suck Out The Poison“ frappierend an Corrosion of Conformity in ihrer frühen Post-Hardcore-Phase. Metal-Knatarre geschultert, Lynyrd Skynyrd beerbt, ein wenig aufs Gas getreten – schon schon stehen mit „Dixie Wolf (The Seduction Of…)“ und „Attack Of The Dungeon Witch“ die ersten Highlights des dritten Albums. Allzu ausufernden Emo wie die Genrenachbarn Norma Jean verweisen He Is Legend in die Schranken, die da Songwriting heißen. Das mag an einer bekennenden Nähe zum modernen Metal liegen, der das tönende Gesamtbild greifbarer macht als der uferlose Noisecore von Every Time I Die und Co. Ihre Texte über Drachen, deren Töter und anderes Ungeziefer präsentieren He Is Legend immerhin mit deutlichem Augenzwinkern. Das macht auch plausibel, wie man sich mit „Mushroom River“ in die infernalischen Tiefen des Doom stürzen kann und gleich darauf mit dem Titeltrack Respekt vor großem Pop beweist. Erlaubt ist, was wach macht. So weit, so makellos. Doch über 14 teils viel zu lange Songs kann North Carolina seinen heißen Atem nicht halten. Weniger wäre unbedingt mehr gewesen.