Es kann eigentlich nur einen Grund dafür geben, dass diese Band irgendwie keinen zu interessieren scheint: Niemand hat ein Label wie ‘Century Media’ auf der Rechnung, wenn nach neuen Screamo-Scheiben gestöbert wird. Und spätestens mit “The Mercury Lift” muss sich das ändern, denn Haste liefern auf ihrem dritten Album absolut erstklassige Qualität ab und haben sich zudem im Gegensatz zu den Vorgängeralben gehörig auf den Hosenboden gesetzt und an sich gearbeitet. War das erste Album noch etwas unausgegoren zwischen Hardcore und Metal angesiedelt und ziemlich anstrengend, so zeigte sich schon auf “When Reason Sleeps” eine deutliche Entwicklung. Erstmals schrieen die beiden Sänger Kelly und Chris nicht durchgehend, sondern hatten durchaus auch erste melodische Ansätze zu bieten, wenn auch sehr schüchtern. Jetzt allerdings, mit dem hier vorliegenden Werk, zeigen sich rockige Einflüsse der Marke Cave In und sogar Foo Fighters überdeutlich und stehen absolut gleichberechtigt neben den immer noch vorhandenen Schreiattacken. Das Ganze hat dabei so viel Druck und ist so überzeugend dargeboten, dass einem jede Kritik im Halse stecken bleibt. Wer die drei Alben dieser Band in einen Kontext stellt, muss diese natürliche Entwicklung erkennen. Super Platte, und hiermit allen HC-Frisuren auf den Einkaufszettel tätowiert.
weitere Platten
When Reason Sleeps
VÖ: 23.04.2001
Pursuit In The Face Of Consequence
VÖ: 01.01.1999