Ältere Scheiben der Ruhrpott-Punker wußten mir meist recht gut zu gefallen, neuere Veröffentlichungen hingegen fand ich eher weniger berauschend. Aber siehe da: das neue Teil ist gar nicht mal so schlecht. Zwar sind die 17 Songs schon größtenteils nach Hass-typischem Muster gestrickt, sprich simpel gespielter Punkrock mit wenig Überraschungen. Wenn dabei jedoch Ohrwürmer wie das schnellere „Das Wär` Geil“ oder „Liebe Tanten“ (eine Stellungnahme zum neuen Kurs der Böhsen Onkelz) herausspringen, laß ich mir das gerne gefallen. Damit es musikalisch nicht gar so eintönig wird, sind diesmal auch vereinzelt untypische Stücke wie das interessante „Ich Sehe Dich Nicht“ oder das besinnliche „Es Ist Hart“ eingestreut. Textlich bewegen sich die vier zwar teilweise hart an der Grenze zum Klischee („Bulle, Warum?“), doch manche Gedanken, wie die Szenekritik in „Penner Mit Lederjacke“ oder „Nie Ein Star“, sind durchaus ansprechend. Zum Abschluß gibt`s noch ein nettes Instrumental, und fertig ist eine Scheibe, die keinen Hass-Fan enttäuschen dürfte, andererseits wohl auch nicht viele neue dazugewinnen wird. Alle multimedial Infizierten dürfen sich in jedem Fall auf ein angekündigtes „Chaos Video“ freuen.
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Kacktus
VÖ: 04.04.2014