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    Harpswell Sound
    Skylight

    VÖ: 21.02.2005 | Label: Skycap/Rough Trade
    Text: Tanja Stumpff
    6 / 12

    Zeitlos oder überflüssig? Das Indie-Quartett folgt Wegbereitern, bei denen man nichts falsch machen kann, und lässt Frische vermissen.

    Wie mit Patina überzogen erscheine bei Harpswell Sound die Schönheit des Verblichenen, des würdevoll Gealterten, meint der Infozettel. Ansichtssache. Die Patina des einen wird des anderen Staub. Im fernen Jenseits winkt Lou Reed zu „Loaded“-Zeiten, während „Postcard“ als ein nicht sonderlich verblichener Gruß von Weezers „Island In The Sun“ erscheint. Auch wenn das „Skylight“ so ein wenig fahl erscheint, kann man dem Quartett um Ron Harrity ein Gespür für sanft gebrochene Melodien nicht absprechen. „Set The Anchor“ verwurzelt die Band zwischen gelassenen Honky-Tonk-Gitarren, die gelungen von der Percussion eingefangen werden, während „Hang On“ lakonisch wie Steve Malkmus spricht. Der solide, spröde Charme fängt im Zwischenreich der beschworenen Geister ein, ohne aufhorchen zu lassen, und es dauert ein wenig, bis der Schlusspunkt „Until Then“ das Gefühl von ‚tausendmal gehört‘ beiseite wischt. Ein leises Versprechen, das aufmerksam erhört werden will: Behutsame Gitarren erscheinen in der Wiederholung gefangen und wagen dennoch sanft immer wieder den Ausbruch, dazu eine Stimme, die die Schnoddrigkeit Reeds mit der Dringlichkeit Isaac Brooks paart.