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    Harkonen
    Shake Harder Boy

    VÖ: 21.05.2003 | Label: Hydrahead/Indigo
    Text: Oliver Plöger
    10 / 12

    Zäh, unverdaulich, psychotisch. Und dennoch Rock. Wieder einmal hat ‚Hydrahead‘ zugeschlagen, und sich eine der besten Noiserockbands unter den Nagel gerissen.

    Ein muffeliger Proberaum. Irgendwo. Zwei lediglich schemenhaft erkennbare Männer kauern schweigend um ein spärlich ausgeleuchtetes Schlagzeug. Dann plötzlich: ein markerschütternder Schrei, der in der zeitgleich einsetzenden musikalischen Untermalung einen ebenbürtigen Kontrahenten findet. Stoisch, vertrackt, psychotisch, unangenehm. Schonkost geht anders. Das Erstaunliche: Harkonen rocken, ohne dabei auch nur einen einzigen Blick gen Vierviertel zu verschwenden. Fast so, als würden sich Entombed, Neurosis und Coalesce nach durchzechter Nacht bei einer Tasse tiefschwarzen Kaffees dazu entschließen, eine Rockband zu gründen. Der perfekte Soundtrack zur Jodbehandlung einer klaffenden Schnittwunde in der örtlichen Notaufnahme. Klar, es tut schweineweh, aber innerlich weißt du genau: Das muss jetzt einfach sein. Und genau auf diesen Moment haben Harkonen gewartet. Denn plötzlich, wie aus dem Nichts, erscheint in weiter Ferne eine Melodie, die dir über diese missliche Lage hinweghilft, dich tröstend in den Arm nimmt, dir aufmunternd auf die Schulter klopft: „Mensch Jung‘, das wird schon wieder!“ Eine Platte, prädestiniert für Bekloppte. Großartig!