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    Harker
    No Discordance

    VÖ: 09.02.2018 | Label: Fond Of Life/Shield
    Text:
    7 / 12
    Harker - No Discordance

    Der angeschmutzte Pop-Punk dieser Briten schiebt die Vorhänge beiseite. Dunkel wird’s eh wieder von ganz alleine.

    Hat da gerade jemand Emo gesagt? Nach mehreren zumindest ansatzweise ruppigen EPs gewähren Harker ihrer Gefühlsduselei nun endgültig freien Auslauf. Das Quartett aus Brighton betreibt auf seinem Debüt offen zur Schau getragene Selbstoptimierung. Stimmt ja auch: Wenn’s besser werden soll, erstmal zu Hause staubsaugen. „Station Approach“, „300 Cigarettes“ und „Plague Your Heart“ pumpen ernsthaft genug, um den melodramatischen Pop-Punk der Briten nicht als Pubertätsbeschallung von gelangweilten Teenagern versanden zu lassen, „Caught Up“ oder „Drive All Night“ wiederum schrammen nur haarscharf an der Grenze zum larmoyanten Gequengel vorbei. Auch weil Mark Boniface seine glasklare Stimme und die großen Gefühle ständig voll am Anschlag fährt – Hit um Hit, Melodie um Melodie, fast bis zur Abstumpfung in all dieser sauberen Schönheit. Wie damals, als der Herzschmerz immer etwas besser inszeniert war als die umgehende Besserung der Umstände. Und manchmal klingt das zum Glück so, als hätte die freundliche Apothekerin Leatherface oder Red City Radio plötzlich Hustenbonbons gereicht. Harker machen das Beste aus ihrem neuerlichen Zuckerschock: ein bisschen draufbeißen. Zu knapp die Zeit, die Dinger ordnungsgemäß zu lutschen. Irgendjemand muss schließlich noch die Faust in die Luft strecken und voller Inbrunst die Vorzüge der etwas schöneren Tage preisen. Kein Grund, sich nicht noch die Fingerknöchel tätowieren zu lassen. „FUCK“ und „SHIT“ beispielsweise. Ja, genau: „Fuck shit“, denn zynischer Nihilismus hat uns schließlich auch nicht weiter gebracht.

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