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    Hackman
    The New Normal

    VÖ: 15.06.2007 | Label: Small Stone/Cargo
    Text:
    7 / 12

    Doppel-Rezension mit Blood Island Raiders – dto.

    Die einen beweisen mit allerhand Klischees, wie man Stonerrock in den Sand setzt, die anderen, dass man Stagnation im Genre mit Einfallsreichtum umgehen kann.

    Herzklopfen. Soll hinter dem düsteren Wikinger-Krieger-Cover, dem unheilschwangeren Namen Blood Island Raiders etwa die nächste Monster-Riff-Überraschung à la The Sword stecken? Tut sie nicht. Das ist nur stumpfes Stonergeklöppel wie man es schon x-mal ertragen musste. Vor fünf bis zehn Jahren jedenfalls. Seitdem mussten wir bereits zig Alabama-Thunderpussy- und Orange-Goblin-Alben über uns ergehen lassen. Was diesen Abklatsch nicht besser macht, ist der miese Gesang, der zu keiner Zeit klingt, als würde ein Londoner dahinterstecken. Langgezogene „Baby“s und „Oh yeah“s sind so dated wie der unbedingte Wille zum Nationalsozialismus. Solch arge Vergleiche beschwören Hackman nicht herauf. Eine Band, die sich nach Gene „Popeye Doyle“ Hackman benennt, kann eh nicht zu den schlechten gehören. Vor allem hat das Trio aus Allston/Massachusetts verstanden, dass Gesang zwar eine beliebte Zutat, aber kein Muss ist. Folglich wummert es hier den fast vergessenen Karma To Burn nicht unähnlich. Sollte dann doch mal gesungen werden, klingt das ungemein fuchsig und nicht so abgeschmackt mackerhaft wie bei den Blood Island Raiders. Pluspunkte sammelt „The New Normal“ besonders am Ende. „I Don’t Need This Shit, I Played Budokan“ beginnt postrockig, legt noisig nach und ist im Stoner-Universum deshalb geradezu revolutionär. Das verpeilt-jammige „Fuck You, I Played Altamont“ überrascht mit einer Trompete und einem fast lautlosen Ausklang. Das Einzige, was den angenehm altmodischen Spaß mindert, ist der dumpfe Proberaumsound. Da hätten sich Hackman mehr ins Zeug legen dürfen.