Wo war noch gleich die Grenze zwischen Metal und Hardcore, fragt die Gitarre beim krachigen Beginn dieses Albums. Aber dann wird schnell klar, dass es hier mehr um Attitüde als um Posing geht. Mit schnellem, schnörkellosen Einszweidreivier (wenn auch nicht ohne die mittlerweile üblichen Minigitarrensoli) läuten Guy Smiley auf ihrem dritten Album keine neue Zeit ein. Ist das schlimm? Nö. Das Cover von Alkaline” zeigt einen Spielzeugroboter, in dessen Bauchdisplay (Teletubbies geguckt?) ein Stagediver erscheint. Und für genau diese Zielgruppe ist die Platte auch gedacht. Den Kanadiern geht es ganz klar darum, dass man nicht erwachsen werden soll (Seventeen Forever”). Und echte Freundschaft ist dabei auch total wichtig (Strength In Numbers”). Dazu passt ganz wunderbar, dass Positiv-Punker Fletcher Dragge von Pennywise das Album produziert hat. Die melodiösen Passagen sind auch schön gemacht, aber mit dem zweistimmigen Gesang – Jungs, das üben wir besser noch mal. Ist ja nicht so schlimm. Und den kleinen Anflug von Sportpatriotismus (Canadian Way”), der sich als wackeres Statement gegen den Sellout ausgibt, kann man auch großzügig übersehen.