Große Verehrer des Man in Black seien die fünf Mitglieder der Grupo Salvaje (eine Referenz an Sam Peckinpahs Film-Klassiker “The Wild Bunch”), so wird kolportiert, weshalb ihr Erstling zunächst schlicht “Cash” heißen sollte. Aus Pietät nahm man Abstand von dieser Idee. Tatsächlich durchziehen Reminiszenzen an die wilde Weite des amerikanischen Südwestens die gern von einer Slide-Guitar tragisch ausgemalten Moritaten zwischen Liebe und Tod. Besonders deutlich wird der Hang zum Countryesken im elegischen, genüsslich kulminierenden Abschlusstrack “The Survivor”, wo sich im Raum verharrende Zerr-Soli, Windgeräusche und sphärische Seltsam-Keyboards ein interessantes Duell liefern. Ein bisschen mehr Noise-Zunder, und man wäre bei längst dahin geschiedenen Indie-Heroen wie den unnachahmlich raunenden Thin White Rope angelangt. Einen Steinwurf weiter versprühen Schifferklaviere, Mandolinen oder wimmernde Harps ein geradezu folkloristisches Odeur, regiert zutiefst eklektizistischer Gitarren-Twang, wie in der drollig durch die Prärie hüpfenden Aufforderung “Elvis, Love Us!”. Gut, nach Graceland hätte er sie womöglich schon mal eingeladen auf ein paar Pillen. Vor allem Freunde der Afghan Whigs, von Mark Lanegans Grabesstimme oder den nachtblauen Elegien der Norweger Madrugada dürften letztlich an getragenen Highlights wie “Oh! My Dear” oder dem einsamen Schleicher “Watercolor Summer” Gefallen finden. Allerdings nur bei gewisser Resistenz gegenüber dem doch recht herben spanischen Akzent. Luftig inszenierter Dämmerungs-Pop.