Muss Münster trostlos sein… Stefan Pranges neue Band feiert die Momente der Stille und Schwermut, bis es anstrengend wird.
Natürlich, der Winter macht uns allen zu schaffen. Die Tage sind grau und kurz, Dunkelheit ist allgegenwärtig und alles in allem ist es eine nicht gerade von Freudensprüngen und Jubelstürmen geprägte Jahreszeit. Melancholie – naheliegend. Besinnlichkeit – passt auch gut. Was uns die neue Band des ehemaligen Nolte-Mitglieds und Solokünstlers Stefan Prange auf ihrem Debütalbum präsentiert, geht aber noch ein ganzes Stück weiter als das. Green Apple Sea suhlen sich in ihrer eigenen tranigen Zähigkeit und zelebrieren ihre flaue Traurigkeit, bis man entweder weinen muss, eingeschlafen ist, oder den zwanghaften Drang verspürt, aufzuspringen, um etwas anzumachen, dass wenigsten ein bisschen Leben ausströmt. Dieser Mann mag Songwriter-Fähigkeiten besitzen, aber meine Reaktion auf seine gleichförmig dahinplätschernden Songs beschränkt sich zumeist auf die letzte der drei Alternativen. Prange singt: In my dreams she is a drummer…, ich denke: So etwas träume ich nie. Vielleicht ist das Wetter für dieses Album aber auch einfach noch nicht schlecht genug…
weitere Platten
Forever Sounds Great
VÖ: 23.03.2007