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    Great Grandpa
    Patience, Moonbeam

    VÖ: 28.03.2025 | Label: Run For Cover/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 385
    7 / 12
    Great Grandpa - Patience, Moonbeam

    Das Quintett aus Seattle klingt nach einer Saddle-Creek-Band der 00er-Jahre, deren Mitglieder unvorbereitet in eine nervöse Streaming-on-Demand-Gegenwart katapultiert wurden.

    Wie Wahnsinnige versuchen sie sich dort der Beschleunigung um sie herum anzupassen. So herrscht auf “Patience, Moonbeam”, dem dritten Album von Great Grandpa, eine notorische Sprunghaftigkeit. In den besten Momenten klingt die Platte wie eine proggy Adaption von Big Thief, in den weniger guten erinnert der Sound an den Radio-Pop von Owl City, etwa im schlimmen “Ladybug”.

    Das ist erst der vierte Song der Platte, doch “Patience, Moonbeam” jagt erbarmungslos weiter durch das Referenzdickicht – ganz so, als habe die Band Angst, bei dieser Selbstfindung am Ende doch noch fündig zu werden.

    Kein Song veranschaulicht diese Ruhelosigkeit so gut wie “Kid”, das Albumfinale. Textlich verarbeiten Pat und Carrie Goodwin, das Songwriting-Paar im Zentrum der Band, darin den Abgang einer Schwangerschaft. Die Musik lässt einem aber keine Gelegenheit zur stillen Teilnahme: Nachdem das Autotune-Intro unvermittelt in Kammerpop umschlägt, übernimmt dort endgültig orchestraler Größenwahn. Alle fünf Sekunden schießt den Musikern eine neue Idee ins Hirn. Muss man das mögen, diese hyperaktive Transformation eines Genres, das man früher Emo genannt hätte? Das Urteil ändert sich ständig – synchron zur Frequenz, mit der die Musik von Great Grandpa Haken schlägt. Unterfordert wird mit dieser Platte jedenfalls niemand sein.

    Das steckt drin: Big Thief, Cursive, Pinegrove

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