Es wäre gelogen zu behaupten, mit Goodbye Harry hätte sich der einstige All-Frontmann Scott Reynolds (nach “Percolator” ausgestiegen) weit von deren musikalischer Grundlinie entfernt. Nein, auch mit dem zweiten Album auf dem `SST`-Sublabel `Cruz` servieren sie lockeren, sehr poppigen Punkrock mit hymnischen Refrains, sweetem Chorgesang und stellenweise beinahe schon (brit-)gitarrenpoppiger Melodieführung. Auch wenn es einfallslos klingt: nicht nur aufgrund des Gesangs mit dem mal bissig-rockenden, mal rhythmisch-frickligen All-Sound der letzten zwei, drei Alben vergleichbar. Sehr souveräne, vierzehn mächtige Songs lange Scheibe, die es nicht verdient hat, sie auch nur in die Nähe von all den zweit- und drittklassigen Pop-Punkern aus Kalifornien und sonstwo zu rücken. Und wer an den Descendents Gefallen findet, sollte die hier sowieso nicht verschmähen.