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    Good Shoes
    No Hope No Future

    VÖ: 05.03.2010 | Label: Brille/PIAS/Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Irgendwas setzt sich fest im Ohr beim Sound der Londoner Vorortband, die doch eigentlich genauso klingen müsste wie alle anderen Menschen mit Buzzcocks im Schrank und „arty“ im Sinn.

    Das zumindest scheint eins der Lieblingsworte zu sein, mit denen sich Good-Shoes-Sänger Rhys Jones gerne selbst tituliert. Nach dem Motto: Müssen wir nicht, können wir aber auch. Die Pflicht sind die obligatorischen zehn Gitarrensongs, die produziert werden, bis sie unfertig klingen, die Kür ist der leichte Ausfallschritt in Richtung Liebeskummer bei gleichbleibend hoher Glaubwürdigkeit.

    Good Shoes’ erstes Album sicherte ihnen einen gewissen Erfolg in der zweiten Reihe, nun lizenziert die Band neue Musik stückchenweise an ihr Plattenlabel: Selbstvertrauen in prekären Zeiten. Dass Rockmusik traditionell sowieso gut jammern kann, deuten dabei nicht nur der Titel der LP und das originell trostlose Covermotiv an, sondern praktisch jeder einzelne Song, der sich hier in den verblassenden Sonnenstrahlen der Nostalgie wälzt. Das gilt vor allem für die Texte, denn die Musik stolpert weiterhin im sorglosen Galopp daher, der für junge englische Bands nie alt wird. „Do You Remember“ und „Times Change“ klingen, als hätte jemand bei den Rifles ein Stück Melodie gegen ein paar Energydrinks eingetauscht, „City By The Sea“ schwelgt bereits in frühzeitiger Lebensmüdigkeit, und „Under Control“ begegnet der Tristesse mit schlüpfrigen Sexvorschlägen. Es muss wohl an der unprätentiösen Aufrichtigkeit der Worte und Jones’ lapidarem Vortrag liegen, dass die englische Provinz auf dieser Platte so allgegenwärtig und unentrinnbar erscheint.

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