Es sind die kleinen Nebensächlichkeiten, die eine Band sympathisch machen. Wer Pulp Fiction-Dialoge als Intro für zwei Songs verwendet, beweist guten Geschmack. Und wer “Hard Luck Boy” von den Georgia Satellites covert, hat schon halb gewonnen. Noch dazu, wenn das Ganze in einem ansprechenden Punkrock-Outfit daherkommt. Doch Vorsicht, Gigantor sind beileibe keine Green Day-Trittbrettfahrer. “Atomic” ist die dritte Scheibe der fünf Hannoveraner und dauert `ne gute halbe Stunde, wie sich`s für eine ordentliche Punkrockplatte gehört. Vergleiche zu den Bates sind hinreichend, nicht notwendig, aber auf jeden Fall zutreffender als die im Info heraufbeschworenen Parallelen zu Bad Religion oder Offspring. Witzige Texte (“My Dad Looks Like Lemmy”) und nette musikalische Ideen (die Orgel bei “Iron Man No. 28” gurgelt in bester Seventies-Manier) – diese Platte macht einfach Spaß. Über die etwas glatte Produktion läßt sich streiten, aber: So what? Gigantor sind sowieso eine Band, die erst live so richtig fetzt, wie im September im Vorprogramm der Dickies eindrucksvoll bewiesen wurde.