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    Gifts From Enola
    A Healthy Fear

    VÖ: 23.11.2012 | Label: The Mylene Sheath/Cargo
    Text:
    Gifts From Enola - A Healthy Fear

    Ihre Bärte sind nicht länger geworden, dafür haben Gifts From Enola mal wieder ihren Sound weiterentwickelt. Die einst instrumentale Postrock-Band aus Virginia steht mittlerweile mit einem Bein im Sludge Metal.

    Und vielleicht sollten wir besser sagen: mit vier Beinen, um zu verdeutlichen, wie ernst es die vierköpfige Band damit meint. 2006 hatten Gifts From Enola mit ihrem selbstveröffentlichten Debüt „Local Eyes Betrayed The Mind“ als instrumentale Postrock-Band begonnen, damals noch in einer anderen Zusammensetzung. Seit 2009 sind Andrew Barnes und CJ DeLuca an den Gitarren, Nathaniel Dominy am Bass und Jud Mason am Schlagzeug Gifts From Enola. Schon auf ihrem selbstbetitelten 2010er Album, dem „A Healthy Fear“-Vorgänger, klingt die Band in Songs wie „Dime And Suture“ vermehrt nach Post- oder Sludge Metal. Dennoch weisen die fünf Songs der Platte durchschnittlich Postrock-typische sieben Minuten Spielzeit auf. Mit fast knackig kurzen Songs wie dem zurückhaltenden „Honne/ Tatemae“ (4:14) oder dem gleich drauflos wütenden, dann auf und ab wandelnden Hit „Steady Diet“ (5:05) haben Gifts From Enola nun auch dieses Postrock-Stigma über Bord abgestreift, auch wenn das finale „Clawmarks“ die Acht-Minuten-Grenze doch noch durchbricht. Trotzdem ist der Song, der mit Ambientklängen beginnt und zu einem schreienden Post-Sludge-Metal-Ungetüm wächst, ein gutes Beispiel für die Vielfalt und Entwicklung des Quartetts, die sich auf „weniger Postrock, mehr Sludge“ runterbrechen lässt. Eine Formel, mit der sie auch Jan Schwarzkamp für sich gewinnen, der gerne und häufig über all die guten Postrock-Bands ablästert, die ihre Songs so lange aufbauen, bevor sie ausbrechen: „#&%*!“$&#%!, die sollen doch einfach mal auf den Punkt kommen!“ In „Robespierre“ dauert dieser typische Aufbau nur noch knappe zwei Minuten, dann setzen Geschrei und Gesang ein, die auf den acht Tracks von „A Healthy Fear“ allgegenwärtig sind, während man flirrende Postrock-Gitarren vergeblich suchen muss wie das erste graue Haar in Jan Schwarzkamps Bart. Auf einer Anfang des Jahres ebenfalls über ihr Stammlabel The Mylene Sheath erschienenen Split-EP mit Caravels klangen Gifts From Enola noch etwas mehr nach Thrice-Posthardcore, den man auch hier fast vergeblich sucht. Constants-Frontmann Will Benoit, der auch schon Junius und Caspian in seinem Studio zu Gast hatte, hat mit „A Healthy Fear“ ein Album aufgenommen und gemastert, das sich in der Tat am besten umschreiben lässt, indem man es in der Postrock-Sludge-Metal-Zwischenwelt verortet. Die noch recht kurzen oder nicht vorhandenen Bärte der Bandmitglieder sind das Zünglein an der Waage.

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