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    Giant Giant Sand
    Tucson

    VÖ: 15.06.2012 | Label: Fire/Cargo
    Text: Oliver Schröder
    8 / 12
    Giant Giant Sand - Tucson

    “Good luck, suckers/ I’m on my way”: Wüstenrock-Legende Howe Gelb ist seit 30 Jahren unterwegs. Glücklicherweise ist er noch immer nirgendwo angekommen.

    Und das, obwohl sein neues Album nach dem Ort benannt ist, den er am ehesten als seine Heimat bezeichnet: Tucson/Arizona. Es ist sein bis dato ambitioniertestes Projekt, er nennt es “Country Rock Opera”. Was Mark E. Smith für den britischen Postpunk darstellt, verkörpert Gelb also für den amerikanischen Alt-Country. Beide sind genredefinierend, unbelehrbar beständig und trotz ihres Kultstatus eher mäßig erfolgreich. Gelb klingt seit 1985 immer gleich, dabei auch immer unterschiedlich. Tucson ist da keine Ausnahme. Die schon sprichwörtlich gewordene Staubwolke aus Country, Mariachi-Musik, Jazz und Rock hüllt seine zum Wüsten-Orchester angewachsene und um ein zweites Giant im Titel ergänzte Band auch hier durchgängig ein. Allerdings wirkt alles herausgeputzter und aufwändiger als bisher. Nachhören kann man diesen Unterschied zum Beispiel in “Thing Like That”, das das erste Mal vor 20 Jahren auf “Center Of The Universe” veröffentlicht wurde. War der Song damals noch von grobem Experimental-Geröll durchsetzt, fließt jetzt fein gemahlener Sand durch seine Adern: “How can you wear/ A thing like that/ In a town like this”. Immer noch geht es vor allem um die Flucht aus der beklemmenden Enge der Kleinstadt, ums Unterwegssein und um die Wüste. Genau dieses Szenario, das Gelb seit Jahren immer wieder neu entwirft, leuchtet auf Tucson kräftiger denn je. Mit Hilfe einer Riege von Gastmusikern entsteht deshalb ein authentisches und detailreiches Gesamtbild, bei dem man ganz klischeefrei die Heuballen durchs Studio wehen zu hören glaubt.