Will Haven aus Sacramento waren am Ende ihrer Amtszeit so etwas wie die
zornigsten Deftones-Songs auf Dauer-Repeat: dunkel, gemein, konsequent.
Mit Hass und spannenden Arrangements beschritten sie ähnliche Pfade wie
Converge oder Shai Hulud, schrieen sich aber auch, wie so viele aus der
Szene, in eine Sackgasse. Mit neuem Sänger, neuem Sound und neuem Namen
geht es jetzt weiter. Rey Osburn, Frontmann der heimlichen Will
Haven-Lieblinge Tinted, singt jetzt über weniger reizvollen Schmutz und
viel mehr Wüste. Rock, Doom, Danzig und Kyuss sind die Landmarken von
Ghostride. Schwerer, konsequenter Southernrock in nettem Fluss – man
hört, wie gut ihnen das tut, und dennoch wird es diese Band schwer
haben. Denn etwas fehlt, und das nicht nur deshalb, weil das Album dünn
produziert ist. Es ist einfach zu konventionell, zu unspektakulär. Viele
Spielereien gibt es, soliden Groove auch. Aber wann packen uns Ghostride
am Nacken und reißen einfach mit? Lediglich gegen Ende der Platte, beim
doomigen “Snowflakes That Kill”, eskaliert die Atmosphäre und die
Gesangsmelodie von “Keeping The Sixer” nimmt endlich so etwas wie eine
Eigendynamik an. Der Großteil jedoch bleibt durchschnittlich. Das ist
schade, denn man weiß um die Fähigkeiten der Elemente. Vielleicht sind
sie sich einfach zu einig.