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    Ghost Iris
    Apple Of Discord

    VÖ: 22.02.2019 | Label: Long Branch/SPV
    Text:
    8 / 12
    Ghost Iris - Apple Of Discord

    Dänemarks führende „Djentlemen“ schärfen ihren Blick fürs Wesentliche und verbinden Präzision mit Gefühl.

    Dass Ghost Iris fähige Musiker sind, stand nie zur Debatte, vielmehr krankte ihr Album „Blind World“ 2017 daran, dass ihnen das sehr bewusst ist. Zwei Jahre später scheinen sie erkannt zu haben, dass sie damals oft den Song aus den Augen verloren haben und rücken ihn deshalb auf „Apple Of Discord“ in den Mittelpunkt. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wie alle Songs von Ghost Iris leben auch Stücke wie die Single „The Devil’s Plaything“ von den ausgefuchsten Riffs der beiden Gitarristen Nicklas Grønlund Thomsen und Daniel Leszkowicz. Sebastian Linnet treibt die rhythmischen Spielchen am Schlagzeug mit Elan voran. Mehr als zuvor sorgt aber Sänger Jesper Vicencio Gün dafür, dass auch Menschen mitkommen, denen musikalisches Schaulaufen egal ist. Zeilen wie „Indifference has made me indifferent/ I’m done, I care no more/ Fuck the system/ Fuck the world/ Fuck mankind“ darf man platt finden, Gün bringt sie aber glaubhaft rüber. Glücklicherweise opfern Ghost Iris ihren Hang zum Ausgefallenen nicht der Geradlinigkeit. So führt etwa „After The Sun Sets Pt. II“ nicht nur vor Augen, wie ein Boogie aus der Zukunft klingen könnte, sondern im direkten Vergleich mit dem ersten Teil auf dem Vorgänger wie sich die Band weiterentwickelt hat. Dazu gehört auch ein Song wie „Beauty In Expiration“, der mit dem Gastgesang von Don Vedda Aggressivität und Schönheit einander entschieden gegenüberstellt, ohne in die im modernen Metal verbreitete Falle der Banalität zu tappen. „Apple Of Discord“ kann also vieles für viele sein, ein Zankapfel ist die Platte aber nicht.

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