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    Get Jealous
    Casually Causing Heartbreaks

    VÖ: 06.10.2023 | Label: Corner Company
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 367
    Schönheit
    Get Jealous - Casually Causing Heartbreaks

    Die wahre Liebe zu finden, wollte für Get Jealous in den vergangenen Jahren nicht recht klappen. In 13 Geschichten nimmt einen das Trio auf „Casually Causing Heartbreaks“ mit durchs Chaos der queeren Dating-Welt.

    Es beginnt im schwierigen Alter von „16“ Jahren. Hier gehen Get Jealous noch mit den gleichen Mitteln ans Werk wie auf ihren bislang veröffentlichten EPs „Easily“ (2020) und „Worried“ (2021). In bester Punkrock-Manier schrammeln sie sich mit zahlreichen Tempowechseln in Rage und fragen sich, wie das mit dem Erwachsensein eigentlich funktionieren soll.

    Eine Antwort finden Get Jealous zwar nicht, dafür erlebt die Band aber plötzlich einen Hormonüberschuss und die erste, zweite oder zehnte große Liebe stehen vor der Tür – oder eben nicht wie im Fall von „Sally“, die Frontperson Otto Rasva kurz vor dem ersten Date ghostet. Wenig besser lief es mit „Sophie“, die einfach nicht verstehen wollte, dass sie mit Rasva besser dran gewesen wäre als mit ihrem damaligen Freund – Avril Lavignes „Girlfriend“ lässt grüßen. Glücklicherweise setzt einem „Marie“ dann die rosarote Brille mit Nachdruck auf die Nase: „Oh Marie/ I wanna get lost with you“ – nur einer von vielen Momente auf diesem Album, die so pappsüß, kitschig und gnadenlos ehrlich verliebt klingen, dass sie selbst den größten Misanthropen ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern dürften.

    Get Jealous setzen weniger auf wilden Punkrock als zuvor und lassen stattdessen auf „Casually Causing Heartbreaks“ die Pop-Punk-Momente à la Blink-182 übernehmen, etwa in „I’m Sorry Michelle“. Dank „Julia“ kommt man sogar in den Genuss einer waschechten Ballade zwischen Rasva und Mias alias Fabian Brümmer, der auch maßgeblich an der Produktion des Albums beteiligt war. Zwischen Liebesglück und Herzschmerz muss sich Rasva dann gegenüber „Bauwke“ eingestehen, dass er die Liebschaft von seiner Seite weniger aus wahrem Interesse, sondern aus Langeweile und Einsamkeit eingegangen ist.

    Als letztes Date trifft Rasva dann auf die wohl am schwierigsten zu überzeugende Person: sich selbst. Vor einigen Jahren outete Rasva sich als nichtbinär und teilte schon in vorherigen Singles seine Kämpfe mit der Selbstakzeptanz. In „Otto“ schließt Rasva schließlich auch Frieden mit sich selbst. Am besten fasst die Band die Gemengelage in „Alg P“ zusammen: „And it feels like there’s something real/ Like we’re okay“ und man möchte es ihnen sofort glauben. Selbst wenn sich das mit der Liebe in den vergangenen Jahren ein klein wenig schwieriger gestaltete: Mit Casually Causing Heartbreaks werden Get Jealous die Herzen der Menschen nur so zufliegen.

    Das steckt drin: Blink-182, Avril Lavigne, The Regrettes

    weitere Platten

    Worried (EP)

    VÖ: 16.04.2021

    Easily (EP)

    VÖ: 07.08.2020