Nach Tortoise, Trans Am, Workshop, To Rococo Rot und Kreidler nun schon wieder eine Band, die nach dem Strickmuster Indie plus Elektro arbeitet, diesmal aus Köln, artgerecht im legendären Can-Studio aufgenommen. Und wieder klingen dieselben Referenzen an, die bereits bei Tortoise aufgezählt wurden: Karautrock, New Wave, Disco. Genf arbeiten instrumental, debutierten auf dem kleinen Finlayson-Label, auf dem bereits Kreidler und Workshop ihre Karriere begonnen hatten. Ich war für einen kurzen Moment versucht, meine Rezension für Kreidlers Weekend” abzuschreiben und dort nur die Namen auszutauschen. Aber ich möchte doch nicht allzuhart ins Gericht gehen, da Genf (wie alle anderen hier genannten Bands) wunderschöne, warme, groovig abgefederte Musik. Passend zum Labelnamen Compost hat das etwas sehr Organisches, fängt aber auch schon an, übel zu riechen. Eben deshalb, weil Genf zwar eine Platte ohne Ausfälle geliefert haben, aber auch nichts Neues, das dem momentan so hippen Genre etwas hinzufügen könnte. Für sich bewertet sehr gut, im Kontext des Popuniversums mit geringer Halbwertszeit so ziemlich genau um ein halbes Jahr zu spät.