Zahnärzte warnen: Wer dieses Stück glattproduzierten Britpops probiert, holt sich Karies weg und mutiert zum Shane McGowan-Lookalike. Viel zu süß!
Bernard Butler macht schöne Platten. Suede machen ebenfalls schöne Platten, auch ohne Butler. Ohne Bernard Butler und Suede gäbe es Geneva möglicherweise gar nicht – jedenfalls streben die fünf Schotten den Icons Of Style deutlich nach. Man hat auch schon mit ihnen getourt, mit Supergrass, den Bluetones und Texas ebenfalls. Das hat nicht allzu viel gebracht. Weather Underground ist durchschnittlicher Britpop – hat man schon besser gehört, tut den Ohren nicht weh und blubbert über weite Strecken ziellos vor sich hin. Ecken und Kanten? Gekonnt von den Produzenten Howie B (U2, Björk) und Tommy D (Catatonia) eliminiert. Schade eigentlich. In einem Leben nach Geneva könnte Sänger Andrew Montgomery aber immer noch als stimmliches Tony Christie-Double den High Tea von Damenbridgeclubs (Altersklasse jenseits von gut und böse) bereichern. Wers braucht? Menschen, die Stil mit dem Prädikat Made In England verwechseln vielleicht. Ausnahmetrack für kitscherprobte Ohren: die streichergestützte Sixties-Superschmonzette Dollars In Heaven. Die könnte trübe Sonntage oder schwarze Gemüter aufhellen.
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VÖ: 01.01.1900