Jawohl, ruft das Herz. Das pulsiert, das treibt, das sind die Libertines und Strokes
auf Klassenfahrt. Gem kommen aus Utrecht und sind in Holland schon ganz vorne. Jetzt
soll Resteuropa folgen. Mal sehen. Denn so furios “Tell Me What’s New” beginnt und so
laut man die Anlage aufdreht, so schnell erlahmt der Enthusiasmus des Hörers nach ein
paar Minuten. Das liegt nicht an den Songs; die fegen allesamt sehr rasant um die
Kurve. Auch die Band spielt furios, wobei die Abmischung manchmal zu leblos ist und man
den Eindruck hat, als habe Produzent Frans Hagenaars zu viel glatt gebogen. Was
irgendwann die Stimmung drückt, ist vielmehr die Stimme von Maurits Westerik. Live ist
der Typ wahnsinnig präsent und – wie im letzten Jahr auf dem Haldern-Festival erlebt –
ein formidabler Hingucker. Doch das kehlige und zu laute Singen auf der Platte trifft
irgendwann den gleichen Nerv, auf den es damals in der Sesamstraße Herr von Bödefeld
abgesehen hat. Ganz unbewusst macht man die Platte irgendwann leiser. Doch ohne
ordentliches Volumen funktioniert der Smash-Pop von “Tell Me What’s New” eben nur halb
so gut.
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Escapades
VÖ: 25.08.2006