Garrison
TV Or The Atom Bomb
Text: Jan Schwarzkamp
Nur zwei Alben, aber gleich sieben EPs und Split-Singles haben Garrison zwischen 1996 und 2004 veröffentlicht. Das Hamburger Label Arctic Rodeo, das sich seit vielen Jahren darum verdient macht, das Erbe des klassischen Emo zu verwalten, hat auf “TV Or The Atom Bomb” nun zwölf Songs vereint, die nie für die Langstrecke konzipiert waren. Den Anfang machen die fünf Stücke der EP “The Model”, die 2002 erscheint und mit “The Sound” einen der besten Songs enthält, den Garrison je geschrieben haben: fünf Minuten Stop-&-Go-Power-Pop mit hymnischer Melodie. Doch nicht alle Songs auf der Compilation stammen aus der Feder der Gitarristen und Sänger Joe Grillo und Ed McNamara – etwa “Panic”, das 2004 auf dem The-Smiths-Tribute “How Soon Is Now?” veröffentlicht wurde, oder “Ego” von The God Machine, das eins von zwei Stücken auf einer Split-EP mit der längst vergessenen britischen Post-Hardcore-Band Hundred Reasons ist. 2003 wiederum covern sich Garrison und Orange Island gegenseitig; Zeugnis davon ist “Stand Up And State Your Name”. “TV Or The Atom Bomb” endet mit der ältesten Aufnahme – Twenty-Four, ein Demo, das 1998 auf einer Seven-Inch erscheint. Damals sind Garrison noch näher am kantigen Sound von Drive Like Jehu. Eine schöne Zeitreise. Einziger Wermutstropfen ist höchstens, dass die 1999 und 2003 über Revelation erschienen EPs hier nicht auch noch vertreten sind.
weitere Platten
Be A Criminal
VÖ: 03.12.2001
A Mile In Cold Water
VÖ: 05.06.2000