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    Gangrene
    Vodka & Ayahuasca

    VÖ: 20.01.2012 | Label: Decon/Groove Attack
    Text: Zlatan Alihodzic
    Gangrene - Vodka & Ayahuasca

    Es ist zu vermuten, dass es ordentlich scheppern muss, wenn solche Rap-Größen aufeinandertreffen. Aber was hier passiert, ist schon so sehr HipHop, dass es beinahe zur Karikatur wird.

    Das ist allerdings zunächst nichts Schlechtes. Wer würde sich heute darüber beschweren, dass „Enter The Wu-Tang“ oder „Step In The Arena“ nur so gesprüht haben vor Glaubwürdigkeit (oder um es im Rap-Jargon zu sagen: Credibility)? Dem Clan und Gang Starr würde diese Eigenschaft sicher niemand in Abrede stellen. Bei „Vodka & Ayahuasca“ allerdings fragt man sich zunächst, ob da nicht jemand eher augenzwinkernd zu Werke gegangen ist. Meinen es The Alchemist und Oh No, die hinter dem Künstlernamen Gangrene stecken, wirklich ernst, wenn sie so dick auftragen und das auch ihren Gästen zugestehen? Je länger die Platte läuft, desto deutlicher wird die Antwort. Das hier ist kein Spaß. Da kann wohl der alte Spruch bemüht werden: Warum machen sie es? Weil sie es können. Die bei Rappern besonders beliebten Vergleiche in den Punchlines zum Beispiel fallen stets protzig und manchmal sogar erschreckend einfallslos, weil zu deutlich aus. „I burn like fire“ – also bitte, das wäre sogar für Kollegah zu blöd. Aber weil solche Zeilen auf dem zweiten Album von Gangrene aus den Mündern von verdienten Rappern wie Prodigy, Kool G Rap oder Evidence kommen, kann man halt nichts dagegen sagen. Außer: Die Lyrics sind insgesamt eher so mittel. Musikalisch hat man mit „Vodka & Ayahuasca“ ein ebenfalls sehr roughes, hier allerdings nicht simples Album vor sich. Al und Oh haben zwar prollige Beats produziert, aber auch eine Menge angenehm psychedelischer Einfälle gehabt.