Seit ihrem 2014er Debüt und auf dem Vorgänger “Farther In Lightness” arbeiten die Australier mit Balladen und Stadionrock nach Kings Of Leon-Art mit besonders großen Emotionen. Thematisch ist der Umgang mit Tod und Trauer auch auf der neuen Platte wieder zentral. Frontmann Dave Le’aupepe widmet “Angel In Realtime” seinem verstorbenen Vater. Er durchlebt auf der Platte die verschiedenen Phasen seiner Trauer: Die Zeit der Erinnerungen an eine liebevolle Beziehung, aber auch die Entdeckung von nie erzählten Familiengeheimnissen. Er versetzt sich in die Lebensgeschichte seines Vaters hinein und nähert sich darüber auch dessen samoanischindigener Herkunft an. Auch musikalisch: Pasifika- und M?ori-Sänger sind im Call-And-Response-Stil in “Returner” zu hören, was an Paul Simons “You Can Call Me Al” erinnert. Samples indigener Gesänge von David Fanshawe folgen auf die Pond-ähnlichen Synthies in “Tend The Garden”. Die Band mischt für sie neue Sounds oder bricht typische Songstrukturen mit aufbrausenden Streichern oder Balkan-Bläsern auf. In der zweiten Hälfte des Albums tauchen wieder einige hymnische Momente auf, die Emotionalität in Kitsch zu verwandeln drohen. Aber letztendlich überwiegt die neu gewonnene Dynamik der Band, die aus der Verbindung des typischen Sprechgesangs von Le’aupepe und den neuen Drum’n’Bass-Samples entsteht.
weitere Platten
Immolation Tape (EP)
VÖ: 20.05.2022
Go Farther In Lightness
VÖ: 18.08.2017