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    Gammalapagos
    Happily Ever After

    VÖ: 17.10.2005 | Label: Noisedeluxe/Broken Silence
    Text:
    9 / 12

    Dunkler, progressiver Alternativerock – vielleicht mit großer Zukunft.

    Die neue Generation rückt an. Lange nach denen, die sich platt (also stilistisch) von Freigeistern wie Tool, Placebo oder Radiohead beeinflussen lassen, kommen nun langsam auch die aus ihren Löchern, die einzig die hemmungslose Philosophie der Großen für sich interpretieren: Gammalapagos teilen ihr Understatement mit Europa, ihren üppigen Sound mit Amerika und spielten dieses Jahr zurecht als beste Newcomer beim Haldern Open Air. Selbst das textlich flache „Gucci“ – etwa hundert Mal wird der Satz „I’m just a Gucci-little piggy“ genuschelt – kommt bei dieser Band so entschlossen daher, so stilsicher, dass man meint, die wüssten schon jetzt genau, was sie wollen. In seiner direkten Aggressivität sticht der Song jedoch heraus aus dem sonst dem sperrigen Album „Happily Ever After“, einer Mischung aus brodelnden Arrangements, Grand-Canyon-großen Gitarren und, bei aller Emotionalität, dem musikalischen Fokus eines Adlers. Selbst minutenlange Jams wie im Titeltrack kommen ans Ziel. Und wenn sich der Sänger dann noch trotz allen verzweifelten Nuschelns zu derart immensen Leistungen hinreißen lässt wie in dem dramatisch-melodiösen und versöhnenden Abschluss „Alpha Bolero“, dann bleibt nur noch Respekt übrig für eine spannende, tiefe und gute Band. Würde diese Platte nicht von der Sorte „zu gut“ sein, würde sie sich nicht ständig vor jedem konservativen Arrangement wegrennen, als hätte sie Angst, irgendwo dazugehören – dann könnten Gammalapagos so groß werden wie ihre Musik. Das wäre gut für uns alle, denn sie kommen unglaublicherweise aus Deutschland.