Gameface
Four To Go

Das Stück „My Star“ vom 99er Album „Every Last Time“ gehört ins Repertoire eines jeden Punk- oder Emo-DJs, schließlich ist das Stück ein treibend-tanzbares Kleinod, eine Art moderner Klassiker. Davor gibt’s und danach folgten noch so manche Tonträger – und mit „Four To Go“ wartet man nun erneut mit Nachschub auf. Durch konstante Qualität, Natürlichkeit, durchweg schöne Artworks und dank ihres Seit-Ewigkeiten-Dabeiseins haben Gameface in ihrem Bereich mittlerweile den Status der Unberührbarkeit inne. Irgendwie mag sie ja schließlich jeder, ob nun All- oder Descendents-Fan, Hornbrillenträger, Melo-Core-Skate-Punk oder sonst wer. Deshalb ist die Band auch auf Nummer Sicher gegangen, um kein Lämmchen aus der treuen Fanschar türmen zu sehen. Und so gibt es zwölfmal Poppunk mit Hang zu melancholischen Melodien ohne Höhen und Tiefen – dafür aber mit beträchtlichen Längen. Während „My Star“ nämlich noch von knackiger Kürze lebte, krebsen hier gleich eine ganze Handvoll Songs um die Fünf-Minuten-Marke. Da Gameface aber nicht gerade ein Quell sprudelnder Ideen eigen ist, glänzen die Stücke weder mit besonderen Finessen noch mit Überraschungen. Ziemlich gut wird zwar mit dem feisten Rocker „This Old House“ eröffnet, und auch das folgende „Everybody“ besticht mit einer feinen Gitarren-Melodie. Doch danach schleichen sich Monotonie und Durchschnittlichkeit ein, bei der Jeff Caudills Stimme irgendwann nur noch nervt, da sie oftmals Neo-Grunge-Knödelstimmen Marke The Calling ins Gedächtnis ruft. Die Leute, die sich in der Disco „My Star“ wünschen, werden wahrscheinlich trotzdem zugreifen.