Nach den Schlümpfen und den Bates taucht mit Gallery die nächste Kaspertruppe auf, die sich mit geschmacklosen Coverversionen in die Charts blödelt. Oder etwa doch nicht?
Was haben wir gelacht. Alleine schon die Idee. Einen aktuellen Trash-Hit aus den Charts in einer Rockversion zu verwursten, darauf muss man erstmal kommen. Dass die Gallery-Version des Eiffel 65-Abräumers Blue genauso unoriginell wie unanhörbar ist und es trotzdem oder gerade deswegen in vordere Regionen der Single-Charts geschafft hat, verwundert wenig. Gegen Gallery wirkten selbst Mambo Kurt oder Tom Angelripper wie Meister des guten Cover-Geschmacks. Was erwartet uns nun auf dem passenden Debütalbum? Around The World von ATC im krachigen Gitarren-Gewand? Die Doom-Version von Anton aus Tirol mit DJ Ötzi als Gaststar an der Triangel? Zum Glück nicht. S.M.I.L.E. weiß zu überraschen, denn das Album enthält keine weitere Fremdkomposition. Stattdessen reichen die Stuttgarter elf weitere, erstaunlich druckvolle Synthie-Rock-Häppchen im Dunstfeld von den Farmer Boys und Sub7even, die sich mit netten Ansätzen wie bei Dream Again oder dem erdigen Ordinary Picture einen Teil des durch Blue verspielten Kredits zurückholen. Hinter der Aufmerksamkeit und der Promotion, die Gallery als angeblich erster durch das Internet entdeckten deutschen Band zuteil wird, bleibt aufgrund des mäßigen Songmaterials immer noch ein dickes Fragezeichen zurück. Aber es hätte weitaus schlimmer kommen können.