Dass diese Frischlinge ihr Selbstbewusstsein mit der großen Kelle gefrühstückt haben, stellt gleich der erste Refrain des ersten Songs klar: New York City loves to mess around/ With the LA sound/ The LA sound, behaupten die Westküstler da. So stinkt Eigenlob. Aber wer mit einem solchen Hyperventilator losbläst, der bald in einem blendenden Dancepunk-Feuerball aufgeht, der kann sich die dicke Los-Angeles-Lippe leisten. Funeral Party machen auf ihrem Debüt ihre eigene Rechnung auf: Jaguar Love plus Punkrotz, The Rakes plus Dancezeug, At The Drive-In plus Discokugel. Car Wars ist eine spritzige Raserei, in deren Schlussminute die Gitarre hektisch bremst und schleudert, quietscht und wieder kavalierstartet. Bei Finale ballert Tim Madrid seinem starken Sänger Chad Elliot dosierte Drumsalven gegen den Kopf, während der die feine Nuance zwischen Euphorie und Hysterie trifft. Bemerkenswert, dass Funeral Party die Aufgekratztheit von “Golden Age Of Knowhere” fast immer in tanzbare Töne zwängen können. Das Album vibriert nervös, hat erhöhte Temperatur und einen flackernden Blick, eine flache Fast-schon-Schnappatmung und einen hyperaktiven Zappelschalk im Nacken. Wer hier zuhört und die Augen zukriegt, muss taub sein oder tot. Funeral Party laufen dort los, wo die Nebenstraßenfahrer At The Drive-In nie hinwollten und LCD Soundsystem mit “This Is Happening” angeblich für immer liegen bleiben werden. Deren brillante Trefferquote verfehlen Funeral Party aber, weil ihnen auf Albumlänge manchmal Konzentration und Drive fehlen.