Zugegeben: Die musikalische Umsetzung ihrer politisch radikal-antirassistischen Statements läßt über weite Strecken zu wünschen übrig – aggressive Elektronik kann auch subtiler eingesetzt werden. Fun-Da-Mental allerdings haben viel zu sagen und klatschen ihre Nummern daher bis zum Zerbersten voll. Stimmsamples, Hardrock-Gitarren, Asian Dub, Sirenenflirren, all das gleichzeitig, bis der Kopf brummt. Weniger wäre da manchmal mehr gewesen. Doch kommen wir zum positiven Aspekt: Obwohl die Platte unglaublich anstrengt und kaum Platz zum Atmen läßt, muß ich doch das stimmige Gesamtkonzept bewundern. Alles, wirklich alles, vom Cover bis zum Beiheft, von den Samples bis zu den Interviewstatements der Band, folgt einem radikalen Leitfaden, wie es seit den legendären Crass selten geworden ist. Ich denke daher, daß man Erotic Terrorism” weniger an musikalischen Faktoren wie Tanzbarkeit, Modernität und Arrangement messen sollte, sondern die Platte als das behandeln muß, was sie über weite Strecken sein will: Eine Art Agit-Prop-Hörspiel. Betrachtet man Fun-Da-Mental vor diesem Hintergrund, arbeiten sie weitaus konsequenter und unmißverständlicher als z.B. Chumbawamba.