Das ist in Japan bereits im Februar erschienen, und über das Sunn-O)))-Label Southern Lord nun auch im Westen erhältlich. Seit “Hatred”, ebenfalls in den kundigen Händen von Southern Lord, haben sich die vier Namenlosen aus dem Großraum Tokyo höchstens in ihrer Spieltechnik weiterentwickelt. Auf “Undercurrent” rasieren sie in unwesentlich mehr als 22 Minuten präziser als vorher weg, was auch nur wagt, einen Mucks von sich zu geben. Da hat jemand viel Converge gehört, öfter vielleicht noch die Krawallbrüder Full Of Hell und Infest, und sich zumindest für die künstlerische Identität eine Abneigung gegen Mitmenschen einverleibt. Die Songminiaturen heißen “Punishment”, “Fiend”, “Wrecker” oder “Plague” – absolut programmatisch, wie sich herausstellt. Von Sludge und Doom infizierten Powerviolence nennt man das kurze Fresse-dick-Vergnügen ohne Zuhilfenahme von Stickern. Dass man vom kehligen Gesabber des Frontmanns kein Wort versteht, ist indes völlig wurscht, denn im Verbund mit der Musik sprechen die meist pechschwarzen Artworks der Band eine Sprache, die man auch ohne Wortähnliches entziffern könnte. Noch einfacher macht es einem die Compilation “I&II”, die 2017 die ersten beiden EPs zusammenfasste. Auf dem Cover ist die Silhouette einer Guillotine auf weißem Grund abgebildet. Blind tippt man auf Songtitel, öffnet die Augen und liest: “Bottomless Pit”, “Slaughterhouse”, “Abuse”. Mit einem Friendship-Tonträger im Haus spart man sich den Fleischklopfer.
weitere Platten
Hatred
VÖ: 22.12.2017