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    French For Rabbits
    Spirits

    VÖ: 24.10.2014 | Label: Fat Possum/Pias/Rough Trade
    Text: André Bosse
    7 / 12
    French For Rabbits - Spirits

    Neuseeländische Variante verträumter Indie-Folk-Songs: nicht unersetzbar, aber zur richtigen Zeit genossen absolut überzeugend.

    Statt „Französisch für Dummies“ also French For Rabbits: Die noch verfügbaren Bandnamen werden nicht mehr. Dann wiederum passt das doch ganz gut: Stellen wir uns vor, das Kaninchen aus „Alice im Wunderland“ kommt endlich mal zur Ruhe, kramt ein altes Französischbuch aus der Truhe und widmet sich bei Tee und Keksen dieser Sprache. Wie würde, Tim Burtons Bilderwelt vor Augen, die Musik dazu wohl klingen? Das Duo aus Neuseeland versucht sich an einem zu dieser Szenerie passenden Folk-Dream-Indie-Pop, was mit Blick auf die Werke von Daughter, Beach House oder Mazzy Star keine sensationelle Nachricht ist. Dennoch: Alben dieser Künstler erscheinen nicht im Quartalstakt, sodass ein neuer Name bei Tagträumern und Nachtmelancholikern schnell für Aufmerksamkeit sorgt. Bemerkenswert an Spirits sind zwei Dinge: Sängerin Brooke Singer besitzt das Talent, zart und bestimmt zugleich zu klingen. Sie ist kein Engel, keine Diva, sondern eine Geschichtenerzählerin, der man sehr gerne zuhört – vor allem, wenn sie davon singt, die Nacht mit dem Konsum von sehr viel Whiskey zu bestreiten. Ein Kompliment gebührt aber auch Gitarrist John Fitzgerald, der für die Arrangements zuständig ist. Elegant schlendern die Songs von ihrer Folk-Basis in Richtung Jazz, sanfte Psychedelia oder, beim sehr guten „The Other Side“, Indierock. Thematisch geht es häufig hinaus aufs weite Meer: Wellen, Schiffe, Wind und Wetter – das sind natürlich wunderbare Metaphern für diese besinnliche Musik, die am besten für Nachmittage in Bussen passt, wenn man den Kopf an die leicht vibrierende Scheibe drückt und dem Regen beim Fallen zuschaut.