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    Freaky Fukin’ Weirdoz
    Hula!

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Edel Company
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    Freaky Fukin’ Weirdoz, die letzte Hoffnung des deutschen Crossover, meldet sich zurück. Nach dem 93er „Mao Mak Maa” war ihre Major-Karriere fürs erste beendet, das 96er Indie-Album „Culture Shock” ging weitgehend an der Öffentlichkeit vorbei, und nun finden sich die Münchner beim Recycling-Major ‘Edel’ in der Operettenliga der Ex-Stars wieder. „Hula!” enthält erwartungsgemäß keine Überraschungen. Ein glückliches Händchen beweisen FFW, indem sie lieber mal die bratzige Hardcore-Gitarrre weglassen, die in der Vergangenheit oft neben den Songs stand und Härte um ihrer selbst willen bedeutete. Highlights sind die Elvis-Pamperei „Hula!” und das dunkel groovende „Time 2 Shake Some Hands”. Dann, und nur dann, laufen die Weirdoz zur Optimalform auf, wenn sie World-Sounds mit Rockmusik verquicken, den Witz aber scheinbar klug brechen, indem sie ihre sonderbare Comedy einstreuen. Doch hier liegt auch das Manko begraben: Über einen Witz, den man längst kennt, lacht keiner, sei er auch noch so klasse. Man kann also nur hoffen, daß die Weirdoz nochmal den Allerwertesten hochbekommen und sich selbst neu erfinden. Immer noch eine tapfere und kurzweilige Live-Band, auf Platte überdurchschnittlich, aber „ewiges Talent” ist für ein fünftes Album einfach zu wenig.

    Thomas Baumann 8

    Die Sache mit dem Gnadenschuß in der Kritik zur „Surfin’ Bird”-Single war eigentlich nur symbolisch gemeint, aber wenn ich nach dem Hören von „Hula” darüber nachdenke, war die Idee eigentlich doch nicht so schlecht. Jetzt aber mal Schluß mit der Polemik: Die Freaky Fukin’ Weirdoz haben zwar den Weg aus ihrer Kifferhöhle geschafft, veröffentlichen mit „Hula” aber ein Album, das definitiv vier Jahre zu spät erscheint. Natürlich ist nichts dagegen zu sagen, daß sie die Fahne des deutschen Crossover hochzuhalten versuchen, aber wozu?
    Um in Nostalgie zu schwelgen? Die Freaky Fukin’ Weirdoz sind vier musikalisch versierte Leute, auch Live-Qualitäten mag ihnen niemand absprechen, aber mit ihrem erbärmlichen Gebräu aus Weltmusik, Metal, Breakbeat und funky Crossover-Rhythmen können sie nichts und niemanden beeindrucken. Fuhren sie mit „Weirdelic” (1990) noch S-Klasse, so gehen sie heute zu Fuß nach Nirgendwo und kehren hoffentlich nicht mehr um, um noch weitere Platten zu veröffentlichen.

    Thorsten Zahn 1

    weitere Platten

    Culture Shock

    VÖ: 30.11.1999