Ann Beretta-Sänger Rob Huddleston will auch was abbekommen vom großen Emo-Kuchen und zieht sich ein schickes Singer/Songwriter-Kostüm über.
Es gibt Platten, die verbreiten als Gesamtwerk eine Attitüde, die mich einfach auf die Palme bringt, auch wenn sie vielleicht gar nicht mal so schlecht gemachte Musik enthalten. Der Frontmann der Rancid-Epigonen Ann Beretta ist ganz bestimmt kein schlechter Songwriter, das haben die Berkeley-Helden auf ihrer letzten Platte To All Our Fallen Heroes bewiesen und allein schon die Veröffentlichung seines Solodebüts auf Fueled By Ramen (u.a. Frodus, The Stereo) sichert ihm ordentlich Credits. Lässt man diese ganze Kontextscheiße jedoch mal beiseite und betrachtet das selbstbetitelte Foundation-Debüt nüchtern und ohne die rosarote Szenebrille, gibt es eigentlich nichts, was an dieser Platte erwähnenswert wäre: solide Herzschmerz-Melodien ohne Ecken und Kanten, mit traumwandlerischer Sicherheit, aber ohne wirkliche Inspiration vorgetragen – Foundation sind die amerikanischen Fury In The Slaughterhouse. Rob fühlt sich von Tom Waits inspiriert, verheizt Old Shoes aber trotzdem zu einem Radioschlager. In den besten Momenten erinnern Foundation gerade noch an das Graham Parker-Cover Blue Highway auf der letzten Farside. Das ist zu wenig – erst recht für jemanden, der aus einer Szene kommt, die eigentlich den Kampf gegen jedes musikalische Mittelmaß als Hauptinspiration haben sollte.
weitere Platten
When The Smoke Clears
VÖ: 13.05.2011