Dass die Welt nicht gerecht ist, wissen wir. Und dass Bands wie For Against darüber die eine oder andere Geschichte erzählen könnten, können wir uns auch denken. Nicht, dass diese drei Männer aus dem Nirgendwo von Amerika sich beschweren wollten, weil sie schon so lange zusammen Musik machen. Im Gegenteil. Es dürfte nur ein paar Leute mehr interessieren. Einmal eine Platte aufnehmen, ohne sich die ganze Zeit fragen zu müssen, ob sich überhaupt ein Label dafür finden wird. Das wäre schon toll. Ist aber in der Bandgeschichte von For Against noch nicht oft vorgekommen. Und so erscheint auch “Coalesced”, ihr sechstes Album, erst jetzt in Deutschland, obwohl es schon seit fast zwei Jahren fertig ist. Wir hören spröden Indie-Rock, der von Bands wie Joy Division oder Echo & The Bunnymen großgezogen wurde. Sieben Stücke, die sich mit Hang zur Extrarunde minutenlang im Kreis drehen können, ohne dass ihnen schwindelig wird. Ausgewaschene Gitarren, düstere ‘Wenn Männer weinen’-Lyrics und auch schon mal ein hypnotisches Instrumental wie “Love You”. Dass die Platte dabei äußerst trocken und karg produziert wurde, ist kein Schwachpunkt, sondern ein Stilmittel. So hat man das eben vor 20 Jahren gemacht. Als es noch Menschen gab, die sich für ein Album wie dieses hier interessiert hätten. Und als die Welt noch ein kleines bisschen gerechter war.