Dass Wiederholung in der Musik durchaus euphorisierend wirken kann, gilt nicht nur für am Computer gebastelte Clubtracks, sondern genau so gut für das Schaffen von Bands aus Fleisch und Blut. Fonn beweisen das mit ihrem schlicht selbstbetitelten Debüt. Die meisten der zwölf Stücke entwickeln zunächst ein Bass- und Schlagzeugfundament, das, stets leicht variiert, den Song trägt. Darüber schichten sich wahlweise Gitarren-Drones oder Keyboard-Arrangements, die ihre Bezüge zu Bands wie Mogwai und Tortoise nicht leugnen. Die Abwechslung zu diesen Wiederholungen liegt in der Zusammenstellung der Platte: Hier finden sich Studioaufnahmen ebenso wie Proberaum-Sessions und auch zu Hause aufgenommene Produktionen einzelner Bandmitglieder, die naturgemäß stark in Richtung elektronischer Musik driften, wie zum Beispiel Title That Can Change” – allerdings auf ebenso hohem Niveau, wie die als Band eingespielten Stücke. Das Erstaunliche ist, dass das Album wie aus einem Guss klingt. Wenn mans nicht wüsste, würde mans nicht glauben. Bei Fonn gibt es einen erstaunlichen Reichtum an ungewöhnlichen und doch eingängigen Sounds zu hören. Eine Platte, die es spielend schafft, meine bescheidenen Gemächer mindestens zweimal am Tag zu beschallen.