Flight Of The Conchords
Live In London

Das neuseeländische Duo begann seine Existenz als Quatschband im gleichnamigen Karneval des Scheiterns, der als Serie zwei TV-Staffeln lang auf HBO durchhielt. Um das hohe Qualitätslevel der Sendung zu bewahren, quittierten Bret McKenzie und Jemaine Clement lang vor dem Ausleiern den Fernsehdienst, um als nächstes tatsächlich die Musik zu machen, an der sie sich vorher scherzhaft verhoben hatten. Es ist ein feiner Arbeitsnachweis der beiden zärtlichen Chaoten, dass das besser gelang als befürchtet beziehungsweise versprochen und nach zwei LPs vor zehn Jahren auch damit schon wieder Schluss war. Grund für den Erfolg der Band ist und bleibt die Liebe zum parodierten Metier, die erfrischenderweise ohne jene ätzende Abgeklärtheit auskommt, die heute manchmal mit Weltgewandtheit verwechselt wird. Das gilt auch für „Live In London“, das 90 Minuten Musik, Geplauder und gute Laune inklusive sieben neuer Songs bietet und alte und neue Fans sehr schnell zum Schmunzeln bringt. Mit der Mittelalter-Pastiche „Summer Of 1353“ und der Pulp-artigen Stadtrundfahrt „Bus Driver“ sind zwei besonders schöne Stücke dabei, und die Publikumsreaktionen machen neidisch auf einen gelungenen Abend. Klar wird einmal mehr auch: Die geschickt durcharrangierten Lieder funktionieren einerseits über den warmherzigen Gag-Gehalt, andererseits über den Respekt vor anspruchsvollem Profi-Songwriting. Das kann man sich dafür – im Gegenzug zum aktuellen Tenacious-D-Album etwa – auch mehrmals anhören, ohne zwischendurch aus Cheech und Chongs Notfallkoffer naschen zu müssen.