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    Fischer Spooner
    Odyssey

    VÖ: 25.04.2005 | Label: Capitol/EMI
    Text: Tanja Stumpff
    7 / 12

    Jenseits der kristallin funkelnden Oberfläche ihres Debüts „#1“ ersetzt das

    Electroclash-Duo kalt durch warm und gestaltet die „Odyssey“ 2005 homogen.

    Stellte der Vorgänger einen provokanten Flirt mit dem Artifiziellen dar, der in dem

    kleinen Überhit „Emerge“ seinen gelungensten Ausdruck fand, so liebäugeln die New

    Yorker nun mit Subtilität, und das Spiel mit Versatzstücken wirkt eher im Verborgenen.

    Ganz egal, ob die kürzlich verstorbene Susan Sontag in den Lyrics von „We Need A War“

    zu Wort kommt, „Clouds“ und „Never Win“ von Mirwais co-produziert wurden oder die

    Songwriterin Linda Perry gemeinsam mit Produzent Tony Hoffer (Air, Beck) „A Kick In

    TheTeeth“ den melodischen Feinschliff verlieh bzw. alleine „Happy“ zum Ausdruck

    verhalf: Die vielen Handschriften, die ihre Spuren hinterlassen haben, fügen sich dem

    kohärenten Ganzen, das aus dem einigenden Munde Fischerspooners spricht, die sich

    scheinbar auf Wärme und Melancholie besonnen haben. Einerseits gehen dadurch die

    besonderen Ecken und Kanten verloren, ohne dass offensichtliche Hits zu entdecken

    wären. Anderseits übt der Sound, der die Künstlichkeit in den vermeintlichen Schatten

    stellt, eine recht entrückende Wirkung aus. Vorausgesetzt, man gibt der „Odyssey“ die

    Möglichkeit, sich zu entfalten, begegnet man spätestens mit dem Schlusspunkt „Circle

    (Vision Creation New Sun)“ einem psychedelischen Electroclash, der einen im Jahr 2005

    die Repeat-Taste drücken lässt.