Stellte der Vorgänger einen provokanten Flirt mit dem Artifiziellen dar, der in dem
kleinen Überhit “Emerge” seinen gelungensten Ausdruck fand, so liebäugeln die New
Yorker nun mit Subtilität, und das Spiel mit Versatzstücken wirkt eher im Verborgenen.
Ganz egal, ob die kürzlich verstorbene Susan Sontag in den Lyrics von “We Need A War”
zu Wort kommt, “Clouds” und “Never Win” von Mirwais co-produziert wurden oder die
Songwriterin Linda Perry gemeinsam mit Produzent Tony Hoffer (Air, Beck) “A Kick In
TheTeeth” den melodischen Feinschliff verlieh bzw. alleine “Happy” zum Ausdruck
verhalf: Die vielen Handschriften, die ihre Spuren hinterlassen haben, fügen sich dem
kohärenten Ganzen, das aus dem einigenden Munde Fischerspooners spricht, die sich
scheinbar auf Wärme und Melancholie besonnen haben. Einerseits gehen dadurch die
besonderen Ecken und Kanten verloren, ohne dass offensichtliche Hits zu entdecken
wären. Anderseits übt der Sound, der die Künstlichkeit in den vermeintlichen Schatten
stellt, eine recht entrückende Wirkung aus. Vorausgesetzt, man gibt der “Odyssey” die
Möglichkeit, sich zu entfalten, begegnet man spätestens mit dem Schlusspunkt “Circle
(Vision Creation New Sun)” einem psychedelischen Electroclash, der einen im Jahr 2005
die Repeat-Taste drücken lässt.