Vermutlich lief es aber umgekehrt: Das Sound-Upgrade von Fire Down Below aus Gent dürfte die Science-Fiction-Lyrics nach sich gezogen haben, in denen sie auf “Hymn Of The Cosmic Man” in die interstellare Ferne schweifen. Ganz so durchgeknallt wie ihre erklärten Idole Mastodon es vor fast zehn Jahren auf der irrwitzigen Science-Fiction-Odyssee “Crack The Skye” angegangen sind, fällt der Weltraumflug von Fire Down Below nicht aus – als ausgewiesenes Konzeptalbum wollen sie die Platte aber auch gar nicht verstanden wissen. Klare klangliche, aber auch strukturelle Parallelen zu Mastodon lassen sich in Songs wie “Saviour Of Man” und dem fast zwölfminütigen Schlussstück “Adrift In A Sea Of Stars” jedenfalls ausmachen. Insgesamt sind es dann aber doch eher Grunge- und Space-Rock- als Prog-Metal-Elemente, mit denen die Band ihren Sound gewinnend in die Breite gebaut hat, nicht originell, aber organisch: “Hymn Of The Cosmic Man” ist im Kern eine Liebeserklärung von Nachgeborenen an die härteren Gangarten des alternativen Rock der 90er; eine nostalgische Platte, ohne dass ihre Urheber echte Nostalgie empfinden könnten. Fire Down Below spielen keine Musik, vermutlich nicht einmal Riffs, die man so noch nie gehört hätte. Die Stärke der Band liegt darin, wie sie diese Versatzstücke stimmig und mitreißend neu kombiniert. Gut gepuzzelt ist an dieser Stelle halb gewonnen. Den Rest erledigt die tadellose Tightness, mit der Fire Down Below durch die Songs holzen.
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