Finn Brothers
Finn

Mit Split Enz hip, mit Crowded House top, mit Alt flop. Jetzt bekennen die Gebrüder Finn Farbe: Die triefende Melancholie, klebrige Zuckerigkeit und gesetzte Schwere der letzten Alben scheint verflogen. Schließlich reihen sich hier spontane, unretuschierte Live-Takes an ausgetüftelte Klang-Juwelen mit vielschichtiger Instrumentierung und spieltechnischer Raffinesse. Statt weiterhin auf eingängige Ohrwürmer zu setzen, experimentiert das Duo lieber mit psychedelischen, zuweilen swingenden Collagen, die gewisse Anleihen bei Devo („Eyes Of The World“/ „Niwhai“) erkennen lassen. Sicher können sich „Last Day Of June“, „Angels Heap“ oder „Where Is My Soul“ eines übersteigerten Pathos nicht verwehren, aber dieser hing den Neuseeländern bekanntlich schon immer an. Es ist und bleibt eine Frage des Blickwinkels. Wählt man den richtigen, so gleicht die Welt einem wabbernden Kaleidoskop, das in allen Regenbogenfarben leuchtet. Erwischt man den falschen, erliegt man der gähnenden Langeweile süffisanter Belanglosigkeit.