Nach Greg Graffin und Nikola Sarcevic greift mit dem Ex-Osker-Frontmann Devon Williams nun ein weiterer Melodypunk-Sänger zur Akustischen oder dem Piano, um wie mit feinem Pinsel das Skelett freizulegen, das ohnehin im Powerchord-Sand der meisten melodischen ‘Epitaph’-Bands verborgen liegt: Folk. Williams entfernt sich dabei am weitesten von der Ästhetik seiner ehemaligen Band. Fingers Cut Megamachine ist weder Hobby noch Verschnaufpause, sondern eine volle Hinwendung zu amerikanischen Traditionen von Neil Young bis Will Oldham. Songs wie “Recovery” oder “Backseat” treiben noch in sachter Indie-/Collegerock-Tradition voran, während bei den stärker zurückgenommenen Stücken die größte Intensität entsteht. Die Platte schwebt zwischen alten Wurzeln und der Färbung der 90er Jahre, die sich immer wieder in Details wie der Billy Corgan-artigen Gesangsintonation Bahn bricht. Dabei scheint in dieser Musik eine Menge Sonne durch das brüchige Holz – und niemand stopft die Ritzen, da gerade sie die schönen Streifen auf dem Boden sichtbar machen.