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    Fiel Garvie
    Leave Me Out Of This

    VÖ: 03.11.2003 | Label: Alison
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12

    Verträumte Popsongs, die gerade dann toll sind, wenn sie vergessen, dass sie ja eigentlich verträumte Popsongs sind. Die Sängerin sollte aber mal ein Halsbonbon lutschen.

    ‚Schwerfällig‘ ist das erste Wort, welches einem der zweite Longplayer dieser britischen Leisetreter in den Sinn rückt. Und das gar nicht mal, weil die Damen und Herren mehr Töne auslassen als sie spielen, oder ihre Songs ganz dick in Watte einwickeln, sondern wegen Frontfrau Anne Reekie, die scheinbar jede Silbe einzeln davon überzeugen muss, den langen Weg aus ihrem Herzen heraus bis über ihre Lippen zu finden. Sie haucht, sie wispert, sie säuselt, und manchmal schluchzt sie auch ein bisschen. Nur singen ist leider nicht drin. Und genau hier gerät „Leave Me Out Of This“ in die Bredouille. So schaurig-schön der gebrummelte Singsang von Frau Reekie in Stücken wie „Doortime“ auch kommen mag – auf Dauer macht er diese eigentlich wunderbar unschuldige Musik, der niemand etwas Böses wollen könnte, zu Musik, die einem mächtig an den Nerven zehrt. Vielleicht sind es ja deshalb ausgerechnet die wenigen ungemütlichen Momente, die das eigentlich so betuliche Album retten. Wenn in „Talking A Whole In My Head“ und dem eindringlichen „Old Friend“ die Gitarren laut und motzig werden, sich vor ihre Sängerin drängeln und das Heft in die Hand nehmen, dann funkeln Fiel Garvie tatsächlich genauso mysteriös und unwirklich wie die Lichterkette auf ihrem Plattencover.

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    Caught Laughing

    VÖ: 11.09.2006