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    Ex:Re
    Ex:Re

    VÖ: 30.11.2018 | Label: 4AD
    Text:
    8 / 12
    Ex:Re - Ex:Re

    Heilsam oder ein bisschen zu obsessiv? Daughter-Sängerin Elena Tonra veröffentlicht das Trennungsalbum to end all
    Trennungsalben.

    „You could open with your failings“, singt Tonra gleich in den allerersten Zeilen, denn mangelnde Struktur soll
    man ihrer neuen Platte wahrlich nicht vorwerfen. Tonra, die mit dem introspektiven Daughter-Sound und ihrer hingehauchten Waisenkinderstimme bereits vor Jahren die seelische Kuscheldecke über sich und ihre Zuhörer ausbreitete, ist auf den zehn neuen, gar nicht so anderen Songs nicht weit von ihrer Band entfernt. Der Albumtitel ist eine Art Wortspiel: Ex:Re dreht die „Betreffzeile: Ex-Freund“ einfach um, bis es sich so anhört wie X-Ray, also Röntgenstrahl. Die innere Durchleuchtung ihrer ambivalenten Gefühle anlässlich einer schmerzhaften Trennung war für die Sängerin ein Anliegen; ohne Ventil wäre es ihr ansonsten schlecht oder noch schlechter ergangen. Der musikalische Ritt ist dementsprechend ein düsterer, der aber zumindest im Indierock immer auch mit Überwindung und Trost konnotiert ist. Gleichzeitig können so viel Intimität und Offenheit auch leicht verstören. „I’m so sad at how little joy I realised within my time with my ex guy“, heißt es im zentralen „Romance“, und auch anderswo trifft man Beziehungsdetails an, die sich bis tief in die Gehirne der Betroffenen vorarbeiten. Unterstützt von Gitarre, Cello und dezenter Percussion ergibt sich daraus ein monochromes selbstanalytisches Tagebuch, das nebenbei auch Rollenklischees hinterfragt. Das ist ganz schön ungefiltert beizeiten, aber eben auch ganz schön gut deswegen. Hoffentlich hat der Ex auch eine Band, eine Therapiegruppe oder wenigstens eine Katze.

    weitere Platten

    Ex:Re With 12 Ensemble

    VÖ: 19.02.2021