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    Exitmusic
    Passage

    VÖ: 25.05.2012
    Text:
    9 / 12
    Exitmusic - Passage

    Der noisige Dreampop von Exitmusic lässt einen als geprügelten Hund mit Anlauf von der Traufe in den Regen schlittern. Auf eine selbstzerstörerische Weise fühlt sich das unerhört gut an.

    Die ersten paar Klaviertöne erklingen, ein Knarzen, ein Knacken in der Ferne, versetzte Atmer, ein hoher leidender Walgesang. Kurz denkt man noch an Sigur Rós, im nächsten Augenblick und mit dem Einsetzen von Aleksa Palladinos aufregender Stimme zieht sich die Schlinge ums Fußgelenk zu. Ein Ruck, ein Taumeln, und schon wird man in den zerrissenen Musikkosmos der Eheleute Palladino und Devon Church gezerrt. Mit dem Opener „Passage“ machen Exitmusic deutlich, dass man sich trotz melancholischer Stimmung nicht mit verträumtem Melodiegeplänkel abfinden muss. Nach stetiger Steigerung bricht der Titelsong aus wie ein Vulkan, Palladinos anfangs noch zerbrechliche Stimme schwingt sich gefestigt in Höhen, getragen von einer verzerrten, abwesend klingenden Gitarre und angetrieben von einem Schlagzeug, das mit seinen hektischen Snare-Schlägen alles daran setzt, die fragile Schönheit vor dem Einsturz zu bewahren. Die neun weiteren Songs auf „Passage“ spielen größtenteils mit ähnlichen Elementen, ein Auf und Ab zwischen fein dosiertem Soundgefrickel und instrumentalen Ausbrüchen. Trotzdem lockert sich die Schlinge um den Fuß keineswegs. Die Vielseitigkeit der Melodien und Palladinos Gesang bezaubern, betören und bedrücken immer wieder aufs Neue. Der souveräne Basslauf im finalen „Sparks Of Light“, der stark an die Inspirationsquelle des Exitmusic-Bandnamens erinnert, sorgt dafür, dass man zwar desolat, aber nicht komplett kaputt aus dem Kosmos entlassen wird.