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    Ex Models
    Zoo Psychology

    VÖ: 16.05.2003 | Label: French Kiss/EFA
    Text: Jan Bauckhorn
    8 / 12

    No Wave is back: gegen den Strich gebürstete Rocksimulation, strikt manipulativ und trotz permanenten Schleudergangs strengstens auf die Zwölf. Fuck to the music.

    The Liars, Yeah Yeah Yeahs, Errase Errata, Sonic Mook Experiment, New York und die entsprechenden Querverweise dürfen zwar nicht fehlen, die Hipsterfraktion wird sich trotzdem angewidert abwenden, sofern sie es unverletzt aus dem Club schafft. Folgende Anekdote sollte fast schon ausreichen, das hier Gehörte zu klassifizieren: Producer Martin Bisi (u.a. Sonic Youth, Lydia Lunch, also ein ziemlich härteerprobter Zeitgenosse): „Was that a complete take?“ Band: „Yeah!“ Zwischen Adrenalin und abartigen Matherockexzessen: Was der Brooklyner Shahin Motia mit seinen drei Mitstreitern in den zwanzig Minuten von „Zoo Psychology“ entwirft, ist weniger Post-Noiserock, als vielmehr eine Simulation desselben. Und zwar in Anlehnung an die These, dass wahre Authentizität durch das Streben nach einer solchen nur mittels eines gefaketen Ersatzstoffes hergestellt werden kann. Auf dieser Basis mag das Resultat nicht weiter verwundern. Pure Hysterie, mit dem Absatz zertretene Instrumentensyntax und ein lebenslanger Eintrag auf der schwarzen Liste des Vermieterbundes. Die Ex Models sind das musikalische Äquivalent zu den Filmen von Takashii Mike: eine pervers-erschreckende Gewaltorgie zwischen Berechnung, Kunst und schierem Wahnsinn, vollkommen wert- und sinnlos, und gerade deshalb um so bereichernder. So ambivalent reizvoll wie die Entfernung der Schorfkruste auf Schürfwunden.