Der zweite Longplayer der New Yorker klingt schon wesentlich aufgeräumter als sein Vorgänger, welcher ebenfalls zu gefallen wußte. Das Hauptaugen- und Ohrenmerk richtig sich wieder einmal auf Sängerin Colleen Fitzpatrick, die ihre vokale Nähe zu Debbie Harry immer noch pflegt. Inzwischen geht es allerdings vielfach flotter in den Songs voran, was sofort am Opener “Jesus Loves You” festzumachen ist. Zugegeben bedeutet “Cherry Alive” nicht gerade eine enorme Neuerung auf dem Gitarrenpop-Sektor, und sicherlich sind die Throwing Muses, Belly oder Breeders um einiges besser, doch Eve`s Plum machen immerhin recht sympathisch unaufdringliche Musik. Live sind sie einfach hervorragend.
Volker Banasiak 8
Oh nee, der Albumtitel wurde einem Gedicht entliehen, in dem ein Mädchen über zum Leben erweckte Kirschen und Pfirsiche singt – ein Bild, daß in der Band-Bio als ein von Unschuld und tiefer Sexualität zugleich geprägtes Symbol beschrieben wird. Aua. Und damit nicht genug: Ähnlich lächerlich bemühte Metaphorik macht sich durch die Bank in Colleen Fitzpatrick`s Texten breit. Sie will uns so viel sagen und hat doch so wenig Charisma, daß es kaum jemanden interessieren dürfte. Dazu gesellt sich der schlechteste, anbiederndste Gitarren-Pop seit ewig, der in Frage stellt, ob sich Eve`s Plum seit `93 eigentlich noch irgendeine andere Platte außer ihrem eigenen Debut “Envy” angehört haben. Und das aus New York…
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