Ett Dödens Maskineri
Kulturkriget

Oder zumindest in die gute Stube. Denn so brachial sich Ett Dödens Maskineri auch durch zwölf Songs wie durchs Fenster geschmissene Ziegelsteine kloppt, so feinsinnig erhält die archetypische Melodieführung Raum, fast schon versonnen die Schwingen auszubreiten. Neben der großen, immer auch melancholischen Crust-Dramatik und D-Beat-Figuren wie aus dem Lehrbuch, vermögen es Ett Dödens Maskineri immer wieder, sich zurückzunehmen, weben hier etwas Electronica unter die Riffs und lassen dort eine Harmonie stehen, bis man weinen will vor Ergriffenheit.
Vor allem aber überrascht die Band mit einem aufgeräumten Klangbild, wie man es in diesem Genre selten hört. Erstaunlicherweise nimmt diese Zurückhaltung gerade bei der Verzerrung der Musik rein gar nichts an Druck. Im Gegenteil, ähnlich den späteren Kvelertak vermögen es Ett Dödens Maskineri die Radikalität ihrer Musik klar herauszuschälen, ohne auch nur eine Note im Fuzz zu ertränken und mögliche Schwächen in den Arrangements zu kaschieren.
Nein, sie haben weder den Dreck von Skitsystem noch die Epik von Tragedy oder die hymnische Brutalität von Wolfbrigade. Und doch kann diese Band sich bei diesen Legenden einreihen. Denn wie diese ist sie einzigartig und unverkennbar – das Crust-Album des Jahres!
Das steckt drin: Martyrdöd, Tragedy, Wolfbrigade
weitere Platten
Det Svenska Hatet
VÖ: 30.11.2020