Ganz entgegen der momentanen Strömung, klingt diese Band nicht emo, sondern ist eher dem rockigen Postcore-Lager zuzuordnen – und dort durchaus in einer Liga mit Quicksand, Shift und Only Living Witness.
Kann es einen cooleren Albumtitel für ein fettes Stück kontrollierten Krachs geben als Amplified To Rock? Wohl kaum. Errortype:Eleven behandeln ihre beste Tugend auch als solche und protzen schön prollig damit herum. So beginnt das zweite vollständige Album (nach dem selbstbetitelten Debüt und der Crank!-EP) denn auch mit einem zünftigen One-Two-Three-Four, bevor ungefähr eine Dreiviertelstunde lang gehörig die Kuh fliegt. Wer früh genug da war, um diese Jungs auf der gemeinsamen Tour mit Samiam und den Donots zu sehen, dürfte vor Begeisterung fast in Ohnmacht gefallen sein und wird hier auch nicht enttäuscht werden. Es hat eben schon etwas zu sagen, von Ex-Quicksand-Boss Walter Schreifels für sein Label Some Records gesignt zu werden, denn dort kommt nicht jeder unter – die Veröffentlichungsreihe Six Going On Seven, Cutlass Supreme und Hot Water Music spricht da wohl für sich. Wer außerdem mit soviel hörbarer Begeisterung dabei ist und dazu einen derart sympathischen, sich selbst nicht allzu ernst nehmenden Eindruck macht, der kann nur gewinnen – lest die amüsanten Linernotes, die zu jedem Song zusätzlich zu den Texten abgedruckt sind, und hört den irre groovigen Hidden Track, und ihr werdet merken, dass hier jemand am Start ist, dem der Schalk ganz gehörig im Nacken sitzt. Dazu gibt es Hits am laufenden Band und mit Better Than The Superbowl, Selective Communication und Recollections Of 31st and 6th einen der arschtretendsten Album-Anfänge der letzten Zeit. Klasse.
weitere Platten
Whats Up Bro? (Split mit Gameface)
VÖ: 01.04.2000