Erdbeertörtchen
Humbug, Watson

16 Spuren, eine Meinung: Erdbeertörtchen wollen einen möglichst naturbelassenen, analogen Sound. Und sollte je ein mutiger Vertreter der Rheinschifffahrt auf den Gedanken kommen, eine Postrockkapelle auf einem der strahlend weißen Ausflugsschiffe anzustellen, wäre Erdbeertörtchen eine gute Wahl. Völlig entspannt hauchen sie Stücke wie „Kometenjäger“, „Murms“ oder „Geister“ über ihre Platte, verändern dabei nur geringfügig das Tempo und verzichten weitgehend auf Verzerrung, völlig auf Gesang. Kein Ausbruch, keine Gitarrenwände, keine krummen Mathcore-Nummern, keine wüsten Jazzausbrüche. Kein Rausch, kein Kater, Apfelschorle halt. Nett, mäßig brausend, leicht und folgenlos. Wenn das Boot mit der Band wieder anlandet, sind ihre Stücke verflogen. Jungs, mal unter uns: Bei aller Sympathie für euer Label und bei aller guten Nachbarschaft, präsentiert uns bitte bei Gelegenheit mal einen Grund, weshalb es eure Musik überhaupt gibt.